Wie schon erwaehnt hatte ich mein letztes Geld fuer meine Bullridingausruestung ausgeben und musste mich frueher als erwartet um einen Job umschauen. Dieser naechste Job sollte mich wieder zurueck in das Leben eines richtigen Cowboys bringen.
Mein neuer Arbeitgeber ist die Familie Riggs die eine Farm 150 Kilometer suedlich von Katherine managed. Die Lakefield Station ist 600 Quadratkilometer gross und hat 6500 Stueck Bramarinder und Kuehe. Im Moment leben Garry und Michele die Besitzer und ihre Kinder Chelsea und Kira auf der Farm, ausserdem arbeitet ein weiterer Cowboy aus Australien und eine Backpackerin aus England und eine aus Holland auf der Farm.

Das Lakefield Station Team von rechts nach links: Kira, Jane, Chelsea, Garrry, Trevor und Michelle.Mein leben auf der Farm wird in erster Linie von der Arbeit gepraegt, unser Arbeitstag beginnt um 5:30 Uhr im Morgen und endet zwischen 6:30 und 8:00 Uhr Abends. Meine Taetigkeiten auf der Farm sind sehr abwechslungsreich und koennen in zwei Gruppen eingeteilt werden, die eine ist die Instandhaltung der Farm und die andere die Arbeit mit den Tieren. Zur Instandhaltung der Farm gehoeren arbeiten wie Wasserrohre verlegen, Zaeune bauen, Funkmasten aufstellen, Dieselgeneratoren installieren, Metallarbeiten, Strassen graeden, Buschfeuer bekaempfen, aufrauemen und alle andere vorstellbaren Arbeiten die auf einer Farm anfallen koennen.


Mitte: Hatte leider schon wieder Pech und hab ne neue Narbe ueber dem rechten Auge bekommen nur weil ne dumme Kuh ein bissl schneller war als ich...

Auf der Farm befinden sich momentan 280 Kilomter Zaun.
Der andere und wohl interessantere Teil meines Jobs ist die Arbeit mit den Kuehen und Rindern wie z.B. mustern, fuettern, Wasserversorung sicherstellen, das Arbeiten im Stockyard, usw... Moechte euch im Folgenden ein paar Begriffe und die Arbeit dahinter ein bissl naeher beschreiben:
Mustern:Mustern bedeutet eine Herde von Rinder von einem Platz der Farm zu einem aderen Platz zu befoerdern. Dieses wird je nach Bedarf mit dem Gelaendewagen, mit dem Quad oder auf dem Pferderuecken erledigt. Ihr koennt euch das ganze ein bissl wie im Fernsehr vorstellen. Man sitzt auf seinem Pferd und versucht eine Herde bestehend aus bis zu 800 Kuehen und Rindern in eine Richtung zu bewegen. Unser laengster "Cattledrive" war 17 Kilometer lang und hat uns einen ganzen Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf den Pferden beschaeftigt. Um euch das ganze ein bisschen naeher zu bringen stellt euch doch einfach mal vor das der komplette Kuhbestand von Ellwangen zusammengetrieben wird und zu einer anderen Weide in Biberach getrieben wird und das ganze mit Pferden. Ist unvorstellbar in Deutschland und Alltag auf der Lakefield Station...



Stockyard:
Der Stockyard ist eine Zusammemstellung von mehreren Roundyards und einem Race das die Tiere in einen Immobelizer (Chrusher) fuehrt. Dort angekommen werden die Tiere wie auf dem Foto unten festgehalten und arbeiten wie brandmarken, Hoerner abschneiden, impfen usw. durchgefuehrt. Wenn alles erledigt ist wird das Tier mit Hilfe des Drafts in den richtigen Roundyard geleitet und anschliessend zurueck zur Weide gemustert. Hoffe ihr habt verstanden was ein Stoxkyard ist und ansonsten auch egal... *gg*

Links und in der Mitte der Chrusher und rechts die Race!
Da wir uns im moment noch in der Trockenzeit befinden ist die Feuergefahr sehr hoch und Buschfeuer alltaeglich. So kam es dann schon in meiner ersten Woche auf der Farm das wir ein mittelgrosses Buschfeuer (250 Quadratkilomter) 15 Kilomter vor der Haustuer hatten und zur Tat schritten um Schlimmeres zu verhindern. Zusammen mit sieben weiteren Farmen bestueckt mit Wasseerpumpen und anderem Equipment machten wir uns auf um die Feuerfront zu stoppen. Da die Feuer sehr gewaltig und gross sind koennen dieses nicht mit Wasser sondern nur mit einem Gegenfeuer gestoppt werden. Nach dem wir weitere 100 Quadratkilomter Busch niedergebrannt hatten, hatte das Buschfeuer keinen weiteren Naehrboden und erlosch. Mein erster Job als Firefighter war erfolgreich...




Im Grossen und Ganzen ist die Zeit auf der Farm eine sehr gute Erfahrung und wird mir unzaelige Momente liefern die ich nie vergessen werde auch wenn die Arbeitstage zum Teil 12-14 Stunden lang sind und nicht wirklich gut bezahlt werden. Bin gerade in meiner vierten Woche auf der Farm und werde voraussichtlich noch weitere zwei Wochen bleiben bevor mich mein Weg weiter noerdlich nach Darwin fuehren wird.